Am 2. März 2019 starten wir in Buenos Aires, zu unserer Schiffsreise. Wir werden via Montevideo, Puerto Madryn, Port Stanlay nach Ushuaia fahren. Bevor wir in Ushuaia ankommen wird noch das Kap Hoorn umfahren. Danach gehts weiter nach Punta Arenas, Chacabuco, Puerto Mont bis nach San Antonio. Dort gehen wir von Bord und fahren mit dem Bus nach Val Paraiso und weiter nach Santiago de Chile wo wir noch 3 Tage verbringen werden bevor wir wieder in die Schweiz zurückkehren.
Montevideo
Am Sonntag, 3. März sind wir um 7 Uhr im Hafen von Montevideo angekommen. Beim Hafen haben die Souvenierläden gerade geöffnet als wir von Bord gingen. Ansonsten waren die Geschäfte alle geschlossen. Auf der Plaza Independencia ist ein kleiner, schöner Markt für Handwerkskunst . Nach einem Spaziergang durch die Ciudad Vieja sind wir wieder zum Hafen zurück. Der Mercado del Puerta in der Nähe des Hafens war selbstverständlich geöffnet und für die Asados wurden die Grills vorbereitet.
Punkt 16.30 Uhr legte die Norwegian Sun ab. Den folgenden Tag verbrachten wir an Bord. Mit Lesen, Sonnenbaden, Essen und Trinken verging die Zeit zu schnell vorbei. Wer Lust hatte konnte auf den Schiff Joggen, im Fitnessstudio die Muskeln trainieren, in der Lounge sich mit verschiedenen spielen die Zeit vertreiben oder in den Bars Musik hören und Cocktails geniessen. An Möglichkeiten sich zu verweilen fehlt es auf dem Schiff nicht. Nach dem ausgezeichneten Nachtessen in einem der vielen Restaurants an Bord besuchten wir noch eine Tangoshow im Bordtheater.
Puerto Madrin
Der Dienstag, 5. März stand im Zeichen der Tierwelt auf der Peninsula Valdes und im Golfo Nuevo. Beim Anlegen. Des Schiffes warteten die Busse für den Ausflug nzur Peninsula Valses bereits auf die Gäste.
Da wir die Halbinsel Valdes bereits zweimal besucht haben sind wir auf eigene Faust losgezogen und haben uns dann für eine Bootsfahrt auf dem Golfo Nuevo entschieden. Da noch Zeit war bis zum Auslaufen gönnten wir uns einen Kaffee in einem kleinen Restaurant mit WiFi. So konnten wir unserem Enkel zu seinem 2. Geburtstag gratulieren. Die Bootsfahrt begann um 12.15 Uhr und wir fuhren entlang der Küste zum Punta Lomo. Viele Pinguine waren nicht mehr zu beobachten, da sie um diese Jahreszeit Richtung Norden in wärmere Gegenden unterwegs sind. Auch Kormorane und Seehunde genossen die warmen Temperaturen am Strand. Dann ging’s weiter quer durch den Golfo Nuevo. Obwohl der Kapitän des kleinen Bootes verzweifelt nach Delfinen Ausschau hielt, sahen wir keine, leider.
Spätestens um 17.30 Uhr musste alle wieder an Bord sein, weil das Schiff bereits um 18.00 Uhr wieder in Richtung der Falkland Inseln in See stach.
Port Stanley, Falkland Inseln
Die Falkland Inseln liegen im Südatlantik und liegen ca. 640 km östlich von Argentinien. Der abgelegne Archipel zählt rund 200 Inseln; die grössten sind Ostfalkland und Westfalkland getrennt durch den Falklandsund. Die gesamte Fläche beträgt etwa 12‘000 km2. Der Mt. Usborne ist mit 701 m ist die höchste Erhebung und liegt auf der Ostinsel. 90% der nur etwa 2600 Einwohner leben in Stanley, der einzigen „Stadt“. Die Insel wurden 1598 entdeckt und 1764 wurden erste Siedelungen gegründet. Seit 1833 stehen die Inseln ununterbrochen unter britischer Verwaltung mit Ausnahme der 10 wöchigen argentinischen Besetzung im Jahre 1982. Dass die Inseln britisch sind merkt man daran, dass englisch gesprochen wird, Linksverkehr herrscht, an den „englischen“ Pubs und den roten Telefonkabinen.
Die wirtschaftliche Grundlage bilden die Schafzucht, die Fischerei und der immer wichtiger werdende Tourismus.
Am 7. März um 7.00 Uhr, eine Stunde früher als ursprünglich geplant, ankerte das Schiff vor Port Stanley auf den Fakland Inseln. Der Grund für diese Änderung war das prognostizierte stürmische Wetter. Da Port Stanley keinen grossen Hafen für Kreuzfahrtschiffe hat, wird mit Tenderbooten übergesetzt. In diesen kleinen Booten haben bis zu 150 Personen Platz. Mit einem Bus fuhren wir durch die karge Landschaft bis Gipsy Cove. Die dort lebenden Pinguine haben sich eng zusammengerottet um sich gegenseitig zu wärmen. Mit 7 Grad war es recht kühl und zwischendurch hat es kurz geregnet. Nach einem Rundgang durch die Stadt sind wir wieder mit den Tenderbooten zum Schiff zurückgebracht worden. Bereits im 15.00 Uhr wurden die Anker eingezogen und im Norwegian Sun nahm Kurs Richtung Terra del Fuego.
Kap Hoorn
Am 8. März waren wir auf See. Der Höhepunkt dieses Tages war die Passage des sagenumwobenen Kap Hoorn. Gegen 13.30 Uhr sichteten wir das Kap bei regnerischem und stürmischem Wetter (Windgeschwindigkeit ca. 100 km/h). Während 200 Tagen im Jahr toben hier Stürme. Auf der kleinen Isla Hornos (8 km lang und 3 km breit) sind an der Südspitze eine Kapelle, ein Leuchtturm und eine bewohnte Wetterstation.
Bei der versuchten Umrundung des Kaps sanken mehr als 200 Schiffe und bis zu 10’000 Seeleute haben ihr Leben verloren.
Ushuaia
Nach der Passage des Kap Hoorn schwenkte das Schiff Richtung Norden zum Beagelkanal und am anderen Morgen um 7.00 Uhr erreichten wir Ushuaia. Ushuaia ist die südlichste Stadt der Welt. Ca. 60‘000 Einwohner leben in der Provinzhauptstadt, mit den steilen Strassen. In der Av. San Martin gibt es einige Möglichkeiten zollfrei einzukaufen. Ushuaia ist der Ausgangspunkt für einen Besuch im Parque Nacional Tierra del Fuego und Reisen in die Antarktis.
Beagle Kanal
Bereits um 14.00 Uhr legte das Schiff wieder ab . Die Fahrt durch den Beagelkanal mit 321 km Länge und den Gletschern auf der Nordseite, die teilweise bis ins Meer reichen, war ein wunderschönes Erlebnis.
Auch in hier spürt man den Einfluss der Klimaerwärmung. Die Gletscher ziehen sich immer mehr zurück, und in einigen Jahren werden sie nicht mehr bis zum Meer herabreichen.
Punta Arenas
Am Sonntag, 10. März, ankerten wir bei Punta Arenas. Punta Arenas ist die südlichste Stadt von Chile und mit etwa 130‘000 Einwohnern die grösste an der Magellanstrasse. Vor der Eröffnung des Panamakanals 1914 benutzten die Seefahrer lieber die Magellanstrasse als die gefährliche Route um das Kap Hoorn. Dadurch kam Punta Arenas zu Wohlstand. Punta Arenas ist auch der Ausgangspunkt für Besuche der Nationalparks Torre del Paine. Sehenswert ist der Friedhof mit dem Grab der Familie Braun. Auf dem Rückweg vom Friedhof besuchten wir die Cafeteria „Bäriswil“ und bestellten eine heisse Schockolade, anscheinend die beste weit und breit. Der Plaza Munos Gomero wird von der Kathedrale überragt und um den Platz reihen sich einige Herrschaftshäuser der Vieh- und Schafzüchter-Barone, u. a. der Palais Sara Braun (heute ein Hotel). In der Shakleton-Bar des Hotels wird der beste Pisco-Sauer serviert. Vom Sockel seines Denkmals mitten auf dem Platz grüsst Hernando de Magellanes Besucher und Einheimische. Auf einer Seite des Denkmals ist ein Indianer dargestellt und wer, der Sage nach, seinen Fuss berührt, kommt immer wieder nach Punta Arenas zurück.
Magellanstrasse
Am Montag und Dienstag waren wir auf See und die Fahrt durch die Magellanstrasse und die chilenischen Fjorde mit der spektakulären Naturkulisse war sicher einer der Höhepunkte dieser Reise. Der chilenische Archipel besteht aus einer Wildnis von zerklüfteten Fjorden, Gletschern und den schneebedeckten Gipfeln der Anden.
Puerto Chacabuco
Am Morgen des 13. März erreichten wir Chacabuco. Weil das Schiff bereits um 14.00 Uhr ausfahren wird. Mussten wir schon um 7.00 Uhr bereitstehen für das Tendern. Die Tenderboote bieten Platz für 150 Personen. Am Hafen wartete bereits der Bus, der mit unsere Gruppe weiter nach Puerto Aisen und Coyhaique fuhr. Bettina, eine Schweizerin die 2001 auswanderte begleitete uns durch die wunderschöne Landschaft entlang des Rio Simpson. In einem gemütlichen Restaurant wurden vor der Rückfahrt einheimische Spezialitäten serviert.
In der Nacht fuhr das Schiff in Richtung Norden bis Puerto Montt.
Puerto Montt
In Puerto Montt wurden wir wieder mit den Tenderbooten an Land gebracht. Puerto Montt ist das Tor zu Chiles berühmtem Seengebiet.
Der Ausflug (14. März 2019) führt uns entlang der Panamerikana nach Puerto Varas, und am Ufer des Lago Llanquihue zu den Petrohué-Wasserfällen und Petrohué. Petrohué liegt am Lago Todos Los Santos (der Allerheiligen See). Der Ausblick von hier auf den Vulkan Osorno (2652 m) mit seiner Gletscherhaube ist beeindruckend.
Die Wasserfälle des Petrohué-Flusses wurden durch die abfliessende Lava geschaffen. Die tosenden Wassermassen haben dann in tausenden von Jahren beeindruckende Formen aus dem erkalteten Lavagestein geformt.
Auf der Rückfahrt haben wir im Restaurant Tenedor am Lago Llanquihe wunderbar gegessen. Mit einem grosses Salat- und Beilagenbüffet und Grillade wurden wir verwöhnt. Dazu kam der wunderschöne aus Blick auf den See und den Vulkan Osorno.
In Puerto Varas wurde der letzte Zwischenhalt gemacht. Puerto Varas wird auch die Stadt der Rosen genannt, wegen der viele Rosengärten die im Bereich der Uferpromenade angelegt wurden. In der Nähe liegt der aktive Vulcan Calbuco. Seit 1837 ist er 10 mal ausgebrochen, das letzte Mal 2015. Im Umkreis von 30 km haben sich bis 50 cm Asche niedergeschlagen.
Der 15. März ist der letzte Tag auf See. Wir geniessen das schöne Wetter auf dem Sonnendeck. Am folgenden Tag um 08.00 Uhr legt das Schiff in San Antonio an. Damit geht unsere Kreutzfahrt um die Südspitze von Südamerika zu Ende.
San Antonio / Valparaiso
San Antonio ist der Hafen von Santiago de Chile. Nach demAausschiffen wartet bereits der Bus der uns nach Valparaiso und dann nach Santiago bringt.
Valparaiso ist eine Hafensatdt mit über 250‘000 Einwohnern. Vor der Eröffnung des Panamakanals war Valparaiso der erste grössere Hafen, den Schiffe nach der Umfahrung von Kap Hoorn erreichten. Deshalb war im 19. Jahrhundert der Hafen von Valparaiso der dominierende am südlichen Pazifik. Der Militärputsch in Chile von 1973 nahm seinen Anfang im Hafen von Valparaiso. Am Ende der Ära Pinochet wurde der chilenische Nationalkongress, mit Abgeordnetenkammer und Senat, nach Valparaiso verlegt.
Der historische Stadtkern, mit seiner Architektur aus dem 19. und 20. Jahrhuntert, gehört seit 1003 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Nördlich von Valparaiso liegt die Stadt Viña del Mar, ein mondäner Urlaubsort mit vielen Hochhäusern. Viele Leute von Santiago haben hier ihren Wohnsitz und pendeln nach Santiago zum Arbeiten oder haben eine Zweitwohnung. Der Ballungsraum Valparaiso – Viña del Mar ist nach Santiago der Zweitgrösste des Landes.