Am 12.01. fliegen wir nach Salta. Salta ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordwesten Argentiniens. Sie liegt im Valle de Lerma an den Ausläufern der Anden auf 1’187 müM am Rio Arenales und hat etwas mehr als eine halbe Million Einwohner. Im Zentrum der Stadt stehen viele Bauten aus der Kolonialzeit. Salta wurde 1582 gegründet.
Am folgenden Tag ist früh Tagwache. Wir haben eine längere Autofahrt vor uns. Wir fahren zuerst in südwestlicher Richtung bis Campo Cuijano und dann in nordwestlicher Richtung bis San Antonio de los Cobres. Während dreiviertel der Strecke begleitet uns das Trassee des Tren de los Nubes. Dieser Zug fährt nur während der Wintermonate April bis Oktober. Entlang des Rio Rosario steigt die Strecke langsam an. Nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke steigt die Strasse stärker an bis wir den Paso Abra Blanca auf 4080 müM überqueren. Dann geht es wieder hinunter nach San Antonio de los Cobres (3800 müM). Auf diesem Abschnitt der Strecke hat die Strasse meistens einen Belag, mit Ausnahme der Strecken die gerade im Bau sind (ca. 30 km). Für diese 166 km benötigen wir mehr als 4 Stunden (mit einigen Fotohalten). Die Landschaft ist sehr eindrücklich und wunderschön. Die vielen Kandelaberkakteen wachsen an der steilen Berghänge bis hoch hinauf. In San Antonio de los Cobres haben wir in einem kleinen einheimischen Restaurant sehr gut gegessen. Es gab allerdings nur ein Menu. Anschliessend machten wir einen Abstecher zum Viaducto La Polvorilla auf fast 4200 müM.
Kandelaberkakteen. Weidende Lamas
Bizarre Felsformation Paso Abra Blanca 4080 müM
San Antonio de los Cobres Viaducto La Polvorilla
Die nächsten 100 km bis zur Salinas Grandes sind nur Schotterpiste mit viel Staub. Für diese Strecke benötigen wir mehr als 2 Stunden. Bei Gegenverkehr oder hinter einem Fahrzeug sieht man die Strasse nicht mehr. In Salinas Grandes (3450 müM) sind wir staubig und durchgeschüttelt. Wir buchen eine Führung über die Salinas Grande. Mit dem Auto fahren wir hinaus auf die Salinas Grandes und die Führerin (Celestina) erklärt uns den gesamten Ablauf der Salzgewinnung. In viereckigen Becken wird Wasser eingefüllt und durch das Verdunsten bilden sich Salzkristalle die nach 4 bis 6 Monaten gewonnen werden. Eindrücklich sind die Farben auf der Salinas Grandes. Danach haben wir noch eine eineinhalb stündige Autofahrt bis Purmamarca vor uns. Diese Strecke ist wieder asphaltiert, aber sie windet sich in vielen Kehren zum Paso Altos Morado (4160 müM) und hinunter auf 2350 müM nach Purmamarca.
Salinas Grandes Celestina und Erika vor den Salzbecken
Serpentinen hinunter nach Purmamarca Markt um den Hauptplatz in Purmamarca
Im Hotel La Casa del Abuelo in Purmamarca sind wir gut aufgehoben. Das Programm für den 14. 1. ist folgendes: Tanken in Tilcara, Fahrt durch die Quebrada de Humahuaca bis nach Humahuaca anschliessend zurück und weiterfahrt nach Jujuy. An der Tankstelle in Tilcara erfahren wir, dass es voraussichtlich erst am späteren Nachmittag wieder Benzin gibt. Wir beschliessen trotzdem bis Humahuaca (ca. 50 km) weiter zu fahren. Für diese Fahrt, hin und zurück, sollte das Benzin noch reichen. Die Quebrada de Humahuaca wird vom Rio Grande de Jujuy beherrscht, der immer wieder die Strasse und die stillgelegte Bahnlinie beschädigt. Eine wunderschöne Gegend mit kahlen Bergen und farbigen Felsen. Die Quebrada de Humahuaca wurde 2003 von der UNESCO zum Welterbe erklärt. Humahuaca liegt auf knapp 3000 müM und ist im Kolonialstil erbaut. Asphaltierte Strassen sucht man hier vergebens. Am frühen Nachmittag sind wir wieder in Tilcara. Benzin gibt’s immer noch nicht, aber einige Autos warten bereits vor der Tankstelle. In der Zwischenzeit haben wir erfahren, dass die Strasse nach Jujuy gesperrt ist, aber niemand kann Auskunft geben, wann sie wieder geöffnet wird. Deshalb beschliessen wir in Tilcara zu übernachten und am folgenden Tag weiter zu fahren. Gegegen 17 Uhr stelle ich mich an um Aufzutanken (es gibt wieder Benzin). Nach einer Stunde in der Warteschlange stehend, kann ich endlich unseren Tank füllen.
In der Quebrada de Humahuaca
Sumajpacha Kolonne vor der Tankstelle
Am anderen Morgen erkundigen wir uns bei der Polizei, ob die Strasse nach Jujuy wieder offen ist. Leider können sie uns keine verbindliche Auskunft geben. Darum beschliessen wir Jujuy auszulassen und einen Umweg von 5 Std Autofahrt in Kauf zu nehmen. Anstatt via Jujuy nach Salta zu fahren (knapp 200 km) müssen wir via Purmamarca, Susques, San Antonio de los Cobres nach Salta fahren. Das sind über 500 km wovon ca. 200 km Schotterpiste auf der Ruta 40.
Kehren hinauf zum Paso Altos Morado Blick hinunter zur Salinas Grandes
Entlang der Ruta 40
Kurz vor Salta geraten wir in ein starkes Gewitter mit Hagel. Wir sind froh nur noch 30 km vor uns zu haben. Die meisten Fahrer versuchen ihre Autos unter Bäumen oder mit Tüchern vor dem Hagel zu schützen. Als wir in Salta ankommen sind die Strassen bereits wieder trocken.