Heute am 13. Dezember fliegen wir nach Santa Fe. Trotz des immensen Verkehrs erreichen wir mit dem Taxi pünktlich den Flughafen Aeroparque. In Santa Fe angekommen mieten wir ein Auto (VW Gol) und fahren via Frank nach San Jeronimo Norte. Hier erkundigen wir uns nach einer Unterkunft für die Nacht, und werden zur Hospedaje Walker, zu Justin Walker, geschickt. Nach einigem Suchen finden wir den Parkplatz aber keinen Eingang zur Hospedaje. Wir fragen einen Mann, der in einer Garage an seinem Auto schraubte, wo wir Justin Walker finden können. Da meinte er, wir hätten ihn gefunden. 

Er fragte uns woher wir kommen und wieso wir hierher kommen. Nach dem wir ihm gesagt haben, dass wir vor  36 Jahren schon einmal hier waren, bat er uns ins Haus und wir mussten ihm unsere Geschichte erzählen.

San Jeronimo Norte wurde 1856 von Walliser Auswanderern gegründet. Meine Grossmutter, «Schinner-Marie» hat mit Catalina Schinner, ihrer Cousine, korrespondiert. Deshalb wollten wir damals nach San Jeronimo, und konnten dann bei Emilio Schinner, ebenfalls ein Cousin meiner Grossmutter, während fünf Tagen wohnen. Catalina war mit einem Oggier verheiratet und hatte 17 Kinder, vier davon wurden Padres.
weil Catalina Schinner und Emilio Schinner Cousins meiner Grossmutter waren sind wir jetzt mit den Schinners, Oggiers und Walkers hier in San Jeronimo «verwandt».

Justin telefonierte einige Male, und dann ging’s los. Kurze Zeit später läutete es an der Tür, und der ehemalige Präsident von San Jeronimo Roque Oggier kam herein. Dieser führte uns im ganzen Dorf herum und erklärte allen wer wir sind und woher wir kommen. Erika wurde noch nie soviel geküsst, sogar der junge hübsche Dorfpfarrer küsste sie. Am Abend wurden wir zu einem Asado bei Roque eingeladen. Dieses Essen artete zu einem Fest mit schweizer Ländlermusik und argentinischer Volksmusik aus. Es wurde viel gelacht und erzählt.

 

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Asado bei Rogué Oggier

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Gerard Eggel, Justin Walker und Waldino Walker

Am folgenden Morgen, wir sassen gerade beim Frühstück, kommt Roque wieder vorbei. Er habe einen Termin beim Gemeindepräsidenten mit uns. Vorher fuhren wir noch ins regionale Radiostudio, wo ich live interviewt wurde. Das Interview kam zustande, weil ich beim Abenessen erzählte, dass ich am Gotthard-Tunnel gearbeitet habe. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass das ein lustiges Interview war mit meinen wenigen Spanischkenntnissen. Danach gings zum Gemeindepräsidenten. Dieser erklärte uns die Gründungsgeschichte von San Jeronimo und überreicht uns ein Buch von Gabriel Oggier über die Familien in San Jeronimo und ein Wimpel mit dem Ortswappen.

Justin mit Frau und Frieda Walker (rechts)

Justin mit Frau und Frieda Walker (rechts)

 

Nach dem Mittagessen bei Justin und seiner Frau, Frieda war auch eingeladen, wollte ich für die Unterkunft bezahlen. Justin meinte wir sind Verwandte und deshalb seine Gäste. Wir verabschiedeten uns, mussten aber versprechen, dass wir wieder kommen und länger bleiben.

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